SPORTVG FEUERBACH AKTIVE malen Schnittfläche des Schwertes entspricht.“ Konzentration undWillensstärke werden imKampf also genauso benötigt wie Reaktionsschnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. Ging es bei den Samurai im Schwertkampf noch um Leben und Tod, „ist es heute ein relativ verletzungsarmer Sport“, so der Kendo-Abteilungsleiter, der hauptberuflich Erzieher ist. Für Christian liegt die Faszination des Kendos „an der Herangehens- weise an den Kampf und an der Intensivität des Trainings, die nie die Herkunft der Budo-Kunst vergessen lassen“. Er selbst war schon früh von der japanischen Schwertkunst fasziniert und hat dann vor zwanzig Jahrenmit Kendo, der Kombination aus Tradi- tion undmodernemWettkampfsport, die richtige Sportart für sich gefunden. Besucht man eine der drei Mal in derWoche stattfindenden Trainingsstunden der Feuerbacher Kendoka, sieht man, wie sich Jung und Alt, Männer und Frauen, Schwer- und Leichtgewichte miteinander aufwärmen, zusammen die Fußarbeit trainieren, ihre Schläge üben und an ihrer Technik feilen. Der letzte Teil einer Trainingsstunde besteht aus Übungskämpfen (Ji-Geiko). Kendo ist sicherlich eine der wenigen Sportarten überhaupt, bei der wirklich alle miteinander trainieren können; weder auf das Alter noch auf den Körperbau kommt es an. So ist es keine Seltenheit, noch aktive 80-jährige Kendoka imDojo anzutreffen. 2005 hat sich die Kendo- und Iaido-Abteilung der Sportvereinigung Feuerbach gegründet. Es war von vornherein klar, dass die neue Abteilung sowohl Kendo als auch Iaido betreibenwird, da beide Budo-Disziplinen schon jeher eine engeVerbindung haben und viele der älteren Lehrer beides parallel betrieben haben. In Deutschland gibt es ungefähr 3000 aktive Kendoka, etwa 60 von ihnen gehören der Abteilung der Sportvg Feuerbach an. Damit zählen sie zu einer der größten, der insgesamt 13 Vereine in Württemberg. Sie sind auch auf nationaler und internationaler Ebene vertreten: Zwei von ihnen sind erst imOktober mit der Mannschaft des LandesverbandsWürttemberg Deutscher Mannschaftsmeister der Männer geworden, einMitglied nahm mit der Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften dieses Jahr teil. Kontakt: Christian Metzger, Tel.: 0174 3111 365 christian.metzger@kendo-stuttgart.de https://kendo-stuttgart.de/ Schon gewusst? ● Kendo ist auch außerhalb des Dojos typisch japanisch: Achtung und Respekt vor Mensch, Natur und alltäg- lichen Dingen ist allgegenwärtig. Es ist unhöflich, mit seiner und der Ausrüstung anderer respektlos und unachtsam umzugehen; so darf z. B. das Schwert eines anderen Kendokas nicht überschritten werden. ● Alle zwei Jahre richten vom 2. bis zum 5. Januar die Kendoka der Sportvg das Süddeutsche Neujahrs- training mit hochrangigen Lehrern und Kendoka aus der ganzenWelt aus. „Der Verein hat einen hohen Bekanntheitsgrad innerhalb Deutschlands“, erläutert Christian, der nach langjähriger Tätigkeit als Jugendreferent seit 2021 als Vizepräsident Sport beim Deutschen Kendobund fungiert. „Im Laufe der Jahre sind bei uns viele hochrangige Lehrer aus Europa und auch aus Japan zu Besuch gewesen. Es zeichnet die Abteilung aus, dass die sechs Trainer der Sportvg regelmäßig an nationalen und internationalen Lehrgängen sowie anWettkämpfen als Kämpfer oder Kampfrichter teilnehmen“. „DerWeg des Schwertes“ – so die wörtliche Übersetzung von Kendo aus dem Japanischen – ist für jede Altersgruppe geeignet. Zwar gibt es nur wenige Verein, die ein spezielles Kindertrai- ning anbieten, aber Kinder können in ein reguläres Training integriert werden. Nur Durchhaltevermögen, Lernbereitschaft und die Achtung der Kendo-Regelnmüssen Interessierte mitbringen. Interesse geweckt? Dann ambesten einfachmal in einer der Trainingsstunden vorbeikommen und sich alles anschauen. Trainingszeiten: Montags von 20:00 bis 21:30 Uhr: Training nur für Rüstungsträger (Hugo-Kunzi-Halle) Mittwochs von 19:00 bis 20:00 Uhr: Nihon-Kata sowie 20:00 bis 21:30 Uhr: Training für alle (Sporthalle der Bachschule) Freitags, 19:00 bis 20:30 Uhr: Training für alle (Sporthalle der Bachschule) 19 INFO-MAGAZIN 4-2023 Ein Shinai, das Bambusschwert, darf höchstens 120 Zentimeter lang sein. Es wiegt um die 500 Gramm.
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