44 SPORTVG FEUERBACH JUGEND INFO-MAGAZIN 3-2022 Seit Anfang des Jahres machten wir uns auf denWeg: Parallel zum eigentlichen Spielbetrieb bauten wir unser U15-Mädchenteam auf. Ziel: Die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft am 25./26. Juni in Mülheim an der Ruhr. Weil wir die einzige Mannschaft in Baden-Württemberg darstellen, waren wir automatisch qualifiziert. Die Unterschiede imMädchen-Floorballsport sind riesig – während einige wenige Teams im Sog ihrer männlichen Bundesligavertreter auf extremhohemNiveau trainieren und spielen, sind nur wenige andere Vereine überhaupt in der Lage, eigene Teams zu stellen. Klar, dass wir heftig Lehrgeld würden zahlen müssen. Aber ehrlich gesagt: Das war uns vollkommen egal. Das Ereignis, an einer Deutschen Meisterschaft teilnehmen zu können, sollte zusätzliche Motivation und Teamspirit erzeugen. Aber es kam noch besser – es wurde ein Mega-Event für alle Beteiligten. Wer nur nach Spielergebnissen aus ist, dem sei kurz zusammengefasst: Drei deutliche Niederlagen aus drei Spielen, sechster und damit letzter Platz. Doch wer weiterliest, versteht vielleicht unsere Euphorie und Begeisterung. Als definitiv jüngstes und unerfahrenstes Team bei dieser DM folgten wir konsequent demMotto: Nichts zu verlieren, viel zu gewinnen. Wir wollten Erfahrungen sammeln, Spaß haben und neue Kontakte knüpfen. Unsere Vorfreude war mindestens so groß wie die Strecke, die wir fahren mussten... Für unsere Spielerinnen erschlossen sich neueWelten: Einzelporträts aller Spielerinnen auf einer eigenen DM-Website; Begleitheft zumTurnier; persönlicher Teamguide; liebevoll hergerichtete Kabine; Einmarsch und Aufstellung mit Fahnenträger; Best-Player-Ehrungen; vor dem Finale Nationalhymne; Siegerehrung mit Medaillenverleihung… alle staunten Bauklötze und waren begeistert ob der ungewohntenWertschätzung, die von allen Seiten entgegengebracht wurde. Dies zeigte sich besonders in dem Umstand, dass die Zuschauer – in der Regel andere Teams und ihre Angehörigen – sehr schnell ver- standen, dass das spielerisch haushoch unterlegene Team aus Feuerbach lautstarke Unterstützung brauchte. Und zwar nicht aus Mitleid, sondern aus Anerkennung über den bis zur letz- ten Sekunde ungebrochenen Kampfgeist. Und das brachte einen wahrhaft olympischen Moment hervor: DEUTSCHE MEISTERSCHAFT – UND WIR WAREN DABEI! Ein unvergessliches Erlebnis für das Team aus Feuerbach
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