Sportvg Feuerbach Info 02/2024

SPORTVG FEUERBACH 7 INFO-MAGAZIN 2-2024 Und wie sieht das dann in der Umsetzung aus? Sie planen vorwiegend eine Holzfassade. Ist das energetisch sinnvoll? Elmar König: Die Tragkonstruktion des gesamten Gebäudes be- steht aus Beton. Dieser bietet hinsichtlich Schall- und Brandschutz größereVorteile bei geringeren Kosten als ein vergleichbares Holzgebäude. UmRessourcen einzusparen, planenwirmit Recyclingbeton. Hier wird anstatt Kies ein hochwertiges Recyclingmaterial ausmineralischenAbbruchmaterialien verwendet. Aus Holz werden die Dachkonstruktion und die Fassadenver- kleidung samt Dämmung erstellt. Wir folgen hier demGrundsatz des sortenreinen Bauens. Alles sollte demontabel, weiterverwendbar oder bei Abbruch in Stoffkreisläufe zurückgeführt werden können. Holger Götz: Uns war und ist eine grundsätzliche Ressourcen- schonung bei Bau und Betrieb wichtig, eine geringe oder keine Schadstoffbelastung sowie dieWiederverwendbarkeit bzw. das Recycling der Rohstoffe undMaterialien nach ihrer Nutzung. Daher ist für uns die Auswahl von nachhaltigen und recyclier- baren Baustoffen und Bauteilen einwichtiger Punkt in der Pla- nung und Ausführung. Elmar König: Ein weiterer Vorteil von Holz ist, dass es kein CO2 verbraucht, sondern es auf Dauer speichert. Bei richtiger Kons- truktion und Ausführung hält auch eine Holzfassade viele Jahr- zehnte.Wir planen die Holzfassade als hinterlüftete Konstruk- tion. Das Holz kann somit trocken gehaltenwerden und natür- lich altern. Dieser Prozess wird mit einer Vorvergrauungslasur kontrolliert vorweggenommen. Die vertikale Schalung wird durch unterschiedliche Holzbreiten und -tiefen als Relief aufge- löst. Ergänzend erfolgt eine Integration des Vereinslogos oder des Vitadrom-Schriftzuges in das Fassadenthema. Soweit zu dem, wie es geplant ist. Natürlich sind auch die finanziellen Aspekte des Projekts zu betrachten. Geht der Verein finanzielle Risiken mit dem Bau ein? Benjamin Haar: Der Anbau an das Vitadrom ist selbstverständlich finanziell eine große Herausforderung für denVerein. Wir gehen aktuell von Gesamtkosten in Höhe von 6,2Millionen Euro aus. Wir erhalten für den Bau Zuschüsse der Stadt und des Landes. Zudem können wir teilweise eine Vorsteuererstattung in Anspruch nehmen. Wir werden zwar einen kleinen Anteil Eigenkapital einbringen, dennoch werden wir ein Darlehen in Höhe von 2,7Millionen Euro aufnehmenmüssen. Der Businessplan ist solide erstellt undwurde auch auf Herz und Nieren von der Bank geprüft. Wir sind uns daher sicher, dass wir denVereinmit dem Projekt nicht überfordern. Die Sportvg wird vielmehr davon sehr profitieren. Aber warum ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für den Baustart? Die letzten Jahre waren in der Bauwirtschaft geprägt vomMaterial- bis zumHandwerkermangel. Holger Götz: Die hohen Zinsen führten dazu, dass gerade deut- lich weniger gebaut wird als in den letzten Jahren. Das bedeutet, dass die Baufirmen wieder mehr Kapazitäten frei haben. Die zurückgehende Inflation sowie die überwundene Energie- und Lieferkettenkrise haben dafür gesorgt, dass sich die Baupreise stabilisiert haben. Wir sind uns daher sicher, in einer für uns guten Phase das Projekt zu starten. Und wenn der erste Baggerbiss erfolgt ist, wird es Einschränkungen für den Betrieb imVitadromund in der VitArena geben? Holger Götz: Wir gehen davon aus, dass der Betrieb imgesamten Vitadromwie gewohnt fortgeführt werden kann. Möglicher- weise kommt es an einzelnenTagen zu Schließungen, wenn auch Eingriffe imBestandsgebäude notwendig werden. Wir werden aber alles Mögliche unternehmen, dass unsere Gäste von den Baumaßnahmen nicht gestört werden. Zu Beginn des Gesprächs haben wir schon über die historische Dimension und den Zeitplan des Projekts gesprochen. Markus Bott sprach bei der Delegiertenversammlung auch davon, dass der Vereinmit demAnbauwieder eine Heimat finde und eigene Räume für Veranstaltungen und Feste zur Verfügung habe. Benjamin Haar: Dem stimme ich voll und ganz zu. Seit dem ver- heerenden Brand 1989, als das Freizeitheimvöllig zerstört wurde, fehlt uns genau solche Stätte, die uns dann Ende 2026 wieder zur Verfügung stehen wird. Und gibt es auch eine Möglichkeit, das Voranschreiten des Projekts von außen zu begleiten? Nicht jeder von uns kommt täglich am Föhrichplatz vorbei… Benjamin Haar: Klar, wir werden laufend über das Projekt berichten. Dazu richten wir gerade eine separate Projektseite auf der Sportvg-Webseite ein. Mit demBaustart werden wir auch wieder eineWebcam in Betrieb nehmen, sodass man den Bau- fortschritt immer verfolgen kann. Auch beimBau der VitArena konnten wir so schon vielen Interessierten zeigen, wo das Projekt gerade steht. Das klingt alles sehr vielversprechend. Ich wünsche einen guten Projektverlauf und vielen Dank an alle für das Gespräch. Bauskizze des geplanten Vitadrom-Anbaus

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