Sportvg Feuerbach Info 01/2021
8 SPORTVG FEUERBACH INFO-MAGAZIN 1-2021 Freitagvormittag, kurz nach 10 Uhr vorm Vitadrom. Mein regelmäßiger Test auf Covid-19 steht an. Zwei ältere Damen plauschen mit Mund- und Nasenschutz bei strahlendem Sonnenschein vorm Fitness- und Gesundheitszentrum miteinander. Die Freude ist groß, dass sie sich mal wieder sehen. Hat man sich sonst getroffen, ummiteinander Sport zu treiben oder einen gemeinsamen Kaffee zu trinken, begegnet man sich heute zufälliger Weise zum fast schon alltäglichen Corona-Test. „Ein schöner Nebeneffekt, wenn sich die Leute unter diesen Umständen und mit Abstand mal wieder sehen“, denke ich, als ich auf den temporär ge- bauten Gerüstzugang zum Testzentrum Richtung Eingang zusteuere. Wer hätte bei der Einweihung des Vitadroms vor gut 25 Jahren gedacht, dass man sich mal im Saunabereich auf eine pandemische Infektionskrankheit testen lassen kann? Sicherlich kaum jemand. Überlegungen starteten früh Seit dem 22. März 2021 wird im Vitadrom auf Covid-19 ge- testet. Die Idee und die Pläne dazu entstanden schon sehr früh; nachdemman dachte, dass nach der zweite Corona- Welle vielleicht schon imMärz der Sportbetrieb wieder anlaufen könnte. „Wir wollten unseren Mitgliedern die Möglichkeit bieten, sich erst selbst zu testen und dann mit einem negativen Corona-Testergebnis an den Sportgeräten drinnen zu trainieren,“ so Sportvg-Geschäftsführer Benjamin Haar. Doch die dritte Corona-Welle kam und die Pläne mussten fast komplett überarbeitet werden. Warum also nicht ein Fitness- und Gesundheitszentrum zu einem Covid- 19-Testzentrum umfunktionieren? Gemacht, getan: Man ließ sich vom Stuttgarter Gesundheitsamt beauftragen und innerhalb von zehn Tagen war das hauptamtliche Mitarbei- ter-Team der Sportvg startklar. „Natürlich mussten wir, um mit dem Betrieb zu starten, gewisse Kriterien erfüllen. Dazu gehörten zum Beispiel der Bau eines separaten Zugangs, die Einhaltung von Hygienestandards oder die räumlichen Voraussetzungen. Das wichtigste war die Schulung des Personals,“ so Benjamin Haar. Insgesamt rund 40 Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter wurden für die Testabnahme ge- schult. So manche Überstunden waren nötig, um so schnell wie möglich mit dem Testen loszulegen und so die weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Sauna-Flair verkürzt minimale Wartezeit Aber zurück zu meinem Test, der völlig digital abläuft. Mit der Online-Anmeldung hatte ich einen QR-Code erhalten, mit dem ich mich vor Ort beim Service anmelden, testen und später das Ergebnis abrufen kann. Vor dem eigentli- chen Corona-Test muss ich kurz warten, darf auf einer Bank Platz nehmen. Eine wohlige Wärme liegt in der Luft. Das Gefühl der Entspannung überrollt mich. Riecht es hier nicht nach Akazien, Latschenkiefer oder Lavendel? Oder ist das nur Einbildung und mein Unterbewusstsein meldet sich zuWort, weil hier eigentlich der Saunabereich des Vitadroms ist, der aber natürlich schon seit Monaten ruht? Aber vorbei die Träumerei! Danuta Duda holt mich ab und wir gehen zum Nasenabstrich in die Umkleide. Kontaktlose Testung in der Umkleidekabine Obwohl ich Danuta Duda schon oft auf Bildern gesehen habe, hätte ich sie in ihrem blauen OP-Kittel, mit FFP2-Maske, doppelt angezogenen medizinischen Einweghandschuhen und Gesichtsvisier nicht erkannt. Regulär arbeitet sie bei der Sportvg im Vereinsservice. Sie bittet mich, mir die Nase zu schnäuzen. Sie kennt inzwischen die unterschiedlichen Reaktionen der zu testenden Personen auf den vorderen Nasenabstrich. Dem einen kommen die Tränen, der andere muss niesen. Sollte ich niesen müssen, dann doch bitte in die Armbeuge, so Danuta. Klar, Schutz- und Hygiene- Maßnahmen haben allerhöchste Priorität. Jetzt führt sie äußerst sensibel und mit ruhiger Hand das Stäbchen in die Nase ein und nimmt den Abstrich im vorderen Bereich, indem sie ein paar Mal die Nasenwand entlang fährt. Nach dem Abstrich erzählt sie, dass es ganz verschiedene Nasen- Typen gibt: „Bei den einen kommt man gut rein, bei anderen ist es etwas enger.“ Probleme gab es bisher aber noch nie. Als ich den Raum verlasse und den roten Pfeilen Richtung Ausgang folge, desinfiziert Danuta alles sorgfältig, obwohl ich peinlichst genau darauf geachtet habe, nichts anzufas- sen: den roten Stuhl, auf dem ich saß, den roten Tisch, auf demmeine Unterlagen abgelegt waren, den weißen Müll- eimer, in den ich ein Taschentuch geworfen habe. Danuta handhabt ihr Tun so routiniert und professionell, als ob sie sonst nie etwas anderes in ihrem Berufsleben gemacht hätte. Ich bin beeindruckt. WENN IM VITADROM GETESTET STATT GESPORTELT WIRD … Barcodes auf den Test-Kits schließen mögliche Fehlerquellen aus
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