Sportvg Feuerbach Info 04/2020

14 15 Wer an Badminton denkt, hat oft einen Schläger, einen Federball und das gemeinsame Spiel mit Freunden oder Fa- milie auf einer Wiese oder am Strand vor Augen. Genau das ist Badminton aber nicht: Im Gegensatz zum Federball gibt es hier ein 13,4 mal 6,1 Meter großes Spielfeld mit einem 1,55 Meter hoch gespannten Netz sowie Linien, ähnlich zum Tennis. Das Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu machen, indemman den Ball so schlägt, dass der Gegner ihn nicht zurückschlagen kann, er aber innerhalb des Spielfelds landet. Beim Federball hingegen soll der Ball möglichst oft hin- und her gespielt werden. „Der Reiz der Sportart besteht aus der Kombination aus Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft“, so Annika Grässle, die seit 2016 der Badminton-Abteilung bei der Sportvg vorsteht. „Das Rückschlagspiel ist unglaublich vielseitig und wird oft unterschätzt“. Der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Badminton-Verbands, Martin Knupp, beschreibt die Faszi- nation eindrücklich: „Ein Badmintonspieler sollte verfügen über die Ausdauer eines Marathonläufers, die Schnelligkeit eines Sprinters, die Sprungkraft eines Hochspringers, die Armkraft eines Speer- werfers, die Schlagstärke eines Schmiedes, die Gewandtheit einer Artistin, die Reaktionsfähigkeit eines Fechters, die Konzentrationsfähigkeit eines Schachspielers, die Men- schenkenntnis eines Staubsaugervertreters, die psychische Härte eines Arktisforschers, die Nervenstärke eines Spreng- meisters, die Rücksichtslosigkeit eines Kolonialherren, die Besessenheit eines Bergsteigers sowie über die Intuition und Phantasie eines Künstlers. Weil diese Eigenschaften so selten in einer Person versammelt sind, gibt es so wenig gute Badmintonspieler.“ (Martin Knupp, Yonex-Badminton- Jahrbuch 1986) Vielleicht ist diese von Knupp angesprochene Kombination der Grund dafür, dass die Sportart mit 200.000 Mitgliedern in Deutschland vergleichsweise wenig Anhänger hat. In Asien ist sie hingegen so beliebt wie bei uns der Fußball. Die Spitzenspieler kommen meist aus asiatischen Ländern wie Indonesien, Korea, Singapur oder China, da sie dort schon in jungen Jahren ein enorm hohes Trainingspensum aufweisen. In Europa zählen Dänemark und England zu den Badminton-Hochburgen. In England wurde das Spiel in seiner heutigen Art und Weise außerdem erfunden, hier entstand 1893 auch der erste Badmintonverband. In Deutschland ist Badminton mit seinen 200.000 Ver- bandsmitgliedern eine Randsportart. In Baden-Württem- berg gibt es 301 Vereine mit etwa 30.000 Mitgliedern; 110 davon bei der Sportvg Feuerbach, wobei die Hälfte davon Jugendliche sind. Zählt man die Spieler von Korntal dazu, sind es ca. 200 Mitglieder. Vor knapp 40 Jahren entstand die Badminton-Abteilung bei der Sportvereinigung. Im Jahr 2012 wurde dann die Spiel- gemeinschaft mit Korntal gegründet. „Da Feuerbach ein Jahr zuvor einen größeren Abgang von Spielern der ersten und zweiten Mannschaft verkraften musste und Korntal ebenfalls super Spieler hatte, die alleine aber die entspre- chende Liga nicht hätten halten können, entschloss sich die Abteilung – damals unter Federführung von Oliver Mohar – die Spielgemeinschaft zu gründen.“, erläutert Annika. Die 30-Jährige erzählt, dass es zu Beginn zwar noch einige Probleme gab, aber heute wäre das gemeinsame Mitei- nander nicht mehr wegzudenken. Die Erfolge in jüngster Zeit beweisen es: Die zweite Mannschaft ist im Frühjahr in BADMINTON – DIE KOMBINATION MACHT’S AUS SPORTVG FEUERBACH AKTIVE SPORTVG FEUERBACH AKTIVE INFO-MAGAZIN 4-2020 INFO-MAGAZIN 4-2020 Die zweite Mannschaft feiert den Aufstieg in dieWürttembergliga Die motivierte Jugend der Badminton-Abteilung Ein Hobbykurs der Badminton-Abteilung Schon gewusst? Ein so genannter Smash, ein Angriffsaufschlag, vom frühe- ren malaysischen Weltranglistenersten Lee Chong Wei hat Geschwindigkeiten von fast 500 km/h erreicht. Kurz nachdem Badminton Ende des 19. Jahrhunderts erfun- den wurde, fehlte es an geeigneten Räumlichkeiten, da die Zimmerhöhe nicht ausreichte. Die Lösung: In Mittelschiffen von Kirchen konnte der Federball hoch genug fliegen, die Kirchenbänke dienten als Logenplätze. Die Strandvariante von Badminton heißt „Beachminton“. Das Spielfeld im Sand ist hier etwas kleiner, die Bälle sind weniger windanfällig. Die Idee für „Crossminton“ kam von einem Berliner. Er wollte das Badminton-Spiel nach draußen verlagern. Gemeinsam haben sie aber nur noch technische Details. Spielsätze, Bälle und Spielfeld unterscheiden sich. Trainingszeiten: Aktive: • Montag 19.30 – 22.30 Uhr, Sporthalle Korntal • Mittwoch 19.30 – 22.30 Uhr, Hugo-Kunzi-Halle • Freitag 19.45 – 22.30 Uhr, Hugo-Kunzi-Halle Breitensport: • Montag von 20.15 – 21.45 Uhr, Jahnhalle • Mittwoch 20.00 – 22.00 Uhr, Sporthalle Korntal • Freitag 19.45 – 22.45 Uhr, Hugo-Kunzi-Halle Jugend (Fortgeschrittene): • Mittowch 18.00 – 19.300 Uhr, Hugo-Kunzi-Halle • Freitag 18.15 – 19.30 Uhr, Hugo-Kunzi-Halle Jugend (Anfänger): • Freitag 18.15 – 19.30 Uhr, Hugo-Kunzi-Halle Kontakte: Abteilungsleitung: Annika Grässle 0176.78109656 abteilungsleiter@ badminton-feuerbach.de Jugendleitung: Florian Stehle jugendleitung@badminton-feuerbach.de die Württemberg-Liga aufgestiegen, letztes Jahr verpasste Mannschaft eins knapp den Aufstieg in die Regionalliga. Annika, die selbst in der zweiten Mannschaft spielt, begrün- det den Erfolg vor allem „ in der ausgelassenen Stimmung, die in der Abteilung herrscht. Alle sind total motiviert, weil sie Spaß am Spiel haben. Das ist für uns das Wichtigste. Der Erfolg kam fast so nebenbei.“ Badminton spielen, kann jeder, der Spaß an Bewegung hat. In der Sportvg startet das Jugendtraining mit acht Jahren. Wer Lust hat, kann gerne vorbeikommen und mal schnup- pern. Badminton-Schläger und Bälle können natürlich aus- geliehen werden. Die Badminton-Abteilung freut sich auf jede und jeden!

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