Sportvg Feuerbach Info 04/2020

10 11 Es ist keine neue Erkenntnis: Besonders diszipli- nierte Sportler sind meist seltener krank. Dieses Phänomen ist mittlerweile auch wissenschaft- lich gut belegt. Wer regelmäßig Sport treibt, tut nicht nur etwas Gutes für sein Wohl- befinden, sondern stärkt neben seinem Bewegungsapparat und seinem Herz-Kreis- laufsystem auch seine Immunabwehr. Vor allem von moderaten Sporteinheiten profitieren sowohl gesunde als auch chronisch kranke Menschen. Aber wie wirkt Sport auf das Immunsystem? Bei körperlicher Belastung werden bestimmte Hormone wie Adrenalin ausgeschüttet. Diese bewegen Abwehrzellen dazu, sich schneller zu vermehren und aktiver zu werden. Sowohl natürliche Killerzellen (NK-Zellen), die unter ande- rem das Ausschalten von Tumorzellen bewirken, als auch weiße Blutkörperchen, T- und B-Lymphozyten, sind dadurch vermehrt im Blut vorhanden. Nach dem Training, wenn der Hormonspiegel im Blut wieder sinkt, fällt auch die Zahl der Abwehrzellen wieder ab. Durch diese sanften Reize, die vor allem während modera- tem Ausdauersport gesetzt werden, kommt es zu einem Trainingseffekt des Immunsystems: Potenziell schädliche Zellen werden effizienter beseitigt. Auch die Lymphozyten sind aktiver. Häufig auftretende Infektionskrankheiten der Atemwege, wie etwa Erkältungen, Entzündungen des Rachens und der Mandeln sind bei regelmäßig Sportrei- benden deutlich seltener. Da auch die NK-Zellen schneller auf Krebszellen reagieren können, spielt Sport auch bei der Krebsprävention eine bedeutende Rolle. In den letzten Jahren ist ein weiterer Einfluss von Sport auf das Immunsystem zunehmend in den Fokus gerückt: Die Stärkung der so genannten Eigenregulation des Immunsystems. Schwere Verläufe von Infektionskrankheiten wie z.B. COVID-19 zeichnen sich häufig durch eine überschießende Immunreaktion des Körpers aus. Oftmals ist es gerade dieser Aspekt der Erkrankung, der den Organismus überlastet und zu kritischen Situationen führen kann. Hier sind dann bestimmte hemmende Zellen des Im- munsystems gefordert. Und genau diese können durch regelmäßiges körperliches Training in Zahl und Funktion gesteigert werden. Welche Form der sportlichen Betätigung stärkt nun das Immunsystem am besten? Grundsätzlich sind Trainingseinheiten, die den Sportler nicht an seine Belastungslimits bringen, empfehlenswert: Alles, was den Körper mäßig auspowert, vielleicht sogar als entspannend empfunden wird, fördert den Stressabbau, und unterstützt dadurch ein vom Alltagsstress geschwäch- tes Immunsystem – sei es nun Yoga, Jogging oder Wandern. Besonders geeignete sind moderat betriebene Ausdauer- Sportarten: Sie stärken Herz, Gefäße und unsere Immun- abwehr. Beim Joggen, Fahrradfahren und Schwimmen kann das Tempo individuell gewählt und so die Belastung selbst- ständig in einem gemäßigten Rahmen gehalten werden. Wie kann ich die Intensität des Trainings steuern? Am alltagstauglichsten ist sicherlich die Messung mittels einer Pulsuhr. Diese gibt es mittlerweile in guter Qualität und mit zuverlässiger Funktion für unter 100 Euro. Moderates Training bedeutet, dass ein Großteil des Trai- nings im so genannten aeroben Bereich stattfinden sollte. Das bedeutet, dass der Trainingspuls 70 bis 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz (HFmax) nicht übersteigt. Für eine ungefähre Berechnung der Maximalfrequenz gibt es folgende Formel: bei Männern: 220 minus dem Lebensalter bei Frauen: 226 minus dem Lebensalter Diese Formel kann eine grobe Orientierung geben. Sie nimmt aber keine Rücksicht auf den individuellen Trai- ningszustand oder den individuellen Ruhepuls des Sport- lers. Auch bei der Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Betablocker) ist diese Form der Trainingspulsbestim- mung nur vom behandelnden Arzt vorzunehmen. Wenn ihr mehr dazu erfahren möchtet, dann kommt doch gerne auf uns zu. Ein Grund, warum in Sachen Immunabwehr lieber auf mo- derates Training gesetzt werden sollte, ist das sogenannte Open-Window-Phänomen: Während hochintensiver kör- perlicher Belastung – etwa beim Laufen eines Marathons – vermehren sich Abwehrzellen im Blut besonders schnell. In der Entspannungsphase danach sinkt die Zahl der Im- munzellen, insbesondere der NK-Zellen und Lymphozyten, aber wieder rasant: Am Ende sind die Abwehrzellen für ein gewisses Zeitfenster (Open-Window) sogar weniger als vor dem intensiven Training. Da Krankheitserreger in diesem Zeitfenster nur unzureichend bekämpft werden können, kann die Gefahr von z.B. Erkältungserkrankungen sogar an- steigen. Ähnliches gilt auch, wen man bereits unter (auch leichten) Krankheitssymptomen leidet. Dann ist der Körper komplett mit der Infektabwehr beschäftigt: Also bitte nicht trainieren. Jedes körperliche Training ist dann nur eine Zusatzbelastung für den ohnehin bereits geschwächten Organismus und führt weder im physiologischen noch im immunologischen Sinne zu einem positiven Trainings- effekt. Einzig die Gefahr eines schwereren Krankheitsver- laufs steigt. Also: Nur gesund trainieren! Bei fiebrigen Erkrankungen gilt die Faustformel: Mindestens eine Woche fieberfrei vor demWiedereinstieg sein. Und im Zweifel bitte immer mit dem Arzt Rück-sprache halten! Euer Marten Gubernath SPORT STÄRKT DAS IMMUNSYSTEM INFO-MAGAZIN 4-2020 SPORTVG FEUERBACH FITNESS UND GESUNDHEIT SPORTVG FEUERBACH FITNESS UND GESUNDHEIT INFO-MAGAZIN 4-2020 VITADROM TÜRENMANN Stuttgart GmbH & Co. KG Leobener Straße 104 70469 Stuttgart Telefon 0711 / 89 65 12 - 0 info@tueren-mann.de Fenster Türen Reparaturservice Rollläden Glastechnik

RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=