Sportvg Feuerbach Info 01/2020

4 Sportvg Feuerbach „Junge Engagierte gewinnen und Abteilungen entlasten“ Von Friederike Herget Anfang April ist Dr. Benjamin Haar 100 Tage der neue Geschäftsführer der Sportvereini­ gung Feuerbach 1883 e.V. Im Journalismus sind diese ersten 100 Tage oft ein Grund nachzufragen, wie sich derjenige eingear­ beitet hat und welche Ziele er sich gesteckt hat. Im Gespräch mit Friederike Herget er­ läutert Haar genau das. Seit dem 1. Januar 2020 bist Du neuer Geschäftsführer der Sportvg Feuerbach. Was waren Deine ersten Tätigkeiten im neuen Job? In den ersten Tagen war es mir sehr wich­ tig, meine hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen sowie die ehrenamtlich Aktiven im Verein kennenzulernen. Dazu gehörte es vor allem auch, die enge, vertrauens­ volle Arbeit mit dem Präsidium aufzuneh­ men. Bei den vielen Engagierten im Verein wird das Kennenlernen aber sicherlich auch noch eine ganze Zeit lang brauchen. Und dann habe ich mir einen Überblick über die laufenden und ausstehenden Projekte ver­ schafft. Dazu gehören die großen Projekte wie die Weiterentwicklung des Wilhelm- Braun-Sportparks, aber auch sehr viele klei­ nere, organisatorische Projekte oder der Ausbau unserer Sportangebote. Du hast bei der TSG Reutlingen schon Er­ fahrungen als Geschäftsführer gesammelt. Was zeichnet die Sportvg Feuerbach aus? Gibt es Unterschiede zu anderen Vereinen? Meine Erfahrungen aus Reutlingen helfen mir natürlich beim Start in die neue Auf­ gabe in Feuerbach sehr. Einige Themen und Fragen tauchen auch jetzt wieder so oder auf ähnliche Art und Weise auf. In vie­ len Bereichen sind sich die beiden Vereine, wie im Übrigen auch alle anderen Groß­ sportvereine, sehr ähnlich. Dennoch gibt es natürlich Unterschiede: Mit beinahe 6.500 Mitgliedern hat die Sportvg Feuerbach viel mehr Mitglieder. Und auch unser Sportge­ lände sucht seinesgleichen. Dies ist natür­ lich ein unglaublicher Schatz, der allen Sporttreibenden der Sportvg zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite ist es auch eine große Herausforderung, das Gelände und alle Gebäude in Schuss zu halten. Als Du in der Dezember-Ausgabe der Info vorgestellt wurdest, hast Du von neuen Ideen für den Verein gesprochen, die Du einbringen und umsetzen möchtest. Welche Impulse und Ideen sind das? Eine große Herausforderung, die es zu meistern gilt, ist das unverzichtbare Mit­ einander von gut aufgestellten, ehrenamt­ lich getragenen Abteilungen und den pro­ fessionell organisierten Sportangeboten, wie wir sie mit dem Vitadrom und der Kinder­ sportschule haben. Ich möchte gerne die Angebote des Hauptvereins z.B. im Fitness­ bereich, bei der betrieblichen Gesundheits­ förderung und im Kindersport ausbauen. Gleichzeitig müssen wir auch die Abteilun­ gen stärken. Ein Ansatz wird es sein, vor allem junge Engagierte zu gewinnen, die sich für die Weiterentwicklung ihrer Sport­ art einsetzen. Zum anderen sollten wir die Abteilungen soweit es geht von bürokra­ tischen, organisatorischen Dingen entlasten, um sich voll auf ihren Sport und das Ange­ bot für ihre Mitglieder konzentrieren zu können. Zudem steckt die Sportvg, wie wahrschein­ lich alle gemeinnützigen Organisationen, mitten in einem Veränderungsprozess. Von außen werden immer höhere formale An­ forderungen gestellt. Da gibt es sehr viele Beispiele: Betriebsprüfungen durch das Finanzamt, Fragen der Arbeitssicherheit, Datenschutz- oder Umweltrichtlinien. Große Vereine sind damit einem Unternehmen eigentlich gleichgestellt. Diesen Prozess möchte ich mit Nachdruck voranbringen. Denn meiner Ansicht nach ist es für den Verein ganz entscheidend, hier noch pro­ fessioneller zu arbeiten. Wir müssen von unseren Mitgliedern, Mitarbeitern und Partnern wie der Stadt, Sportverbänden oder Sponsoren als verlässlicher (Ansprech-) Partner wahrgenommen werden. Hier kann ich gut die Erfahrungen aus meinen verschie­ denen beruflichen Stationen einbringen. Dein Vorgänger war fast 20 Jahre Geschäfts­ führer des Vereins. Angenommen, Du machst das genauso lange, wo steht der Verein in 20 Jahren? Zunächst möchte ich natürlich die eben genannten Dinge umgesetzt haben. Und dann ist es für mich das Ziel, dass die Sportvg ihre starke Position als größter Sportverein im Stuttgarter Norden behält und ausbaut. Wenn wir neue Angebote etablieren konnten, weiterhin ein leben­ diges Vereinsleben haben und die Qualität sowie die Vielfalt der Anlagen im Sportpark ausbauen konnten, dann bin ich davon überzeugt, dass die Sportvg Feuerbach in 20 Jahren immer noch ein gesunder, finanz­ starker Verein ist. Ich danke Dir für das Gespräch. Der 39-jährige gebürtige Hochdorfer studierte an der Universität Stuttgart Sportwissenschaften und hat dort im Bereich Trainingswissenschaft auch promoviert. Nach beruflichen Statio­ nen bei der TSG Reutlingen 1843 e.V. als Geschäftsführer, an der Pädago­ gischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd, imManagement der Flughafen Stuttgart GmbH sowie als Leiter der Baden-Württembergischen Sportjugend (BWSJ) übernahm er zum 1. Januar 2020 die Geschäftsführung der Sport­ vereinigung Feuerbach 1883 e.V. von Matthias Ranke. Der zweifache Vater und leidenschaftliche Heimwerker ist verheiratet, wohnt in Bad Cannstatt und ist seit letztem Jahr Imker im eige­ nen Garten. Kontakt: 0711/89089-28 b.haar@sportvg-feuerbach.de Zur Person Dr. Benjamin Haar Weitere Infos unter www.facebook.com/ Sportvg.Feuerbach

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