Sportvg Feuerbach Info 02/2019

4 Sportvg Feuerbach „Eine gesunde Balance aus An- und Entspannung finden“ Von Friederike Herget Die Begriffe „Betriebliche Gesundheitsför­ derung (BGF)“ und „Betriebliches Gesund­ heitsmanagement (BGM)“ sind momentan in aller Munde, vor allem in größeren Unternehmen werden sie im Intranet oder in Firmenzeitschriften thematisiert. Doch was verbirgt sich dahinter? Und warum sollte jeder die Chance nutzen, wenn er die Möglichkeit hat, an BGF-Maßnahmen teil- zunehmen? Seit 1. April 2019 verantwortet Marten Gubernath als Bereichsleiter Sport­ management Erwachsensport auch die Betriebliche Gesundheitsförderung bei der Sportvg. Im Gespräch mit Friederike Herget erläutert der 47-Jährige, warum Bewegung in der Arbeitswelt so wichtig ist und wel- che Rolle die Sportvg dabei spielen kann. Seit fast drei Monaten bist Du inzwischen bei der Sportvg. Davor warst Du in vielen Bereichen tätig, die alle mit dem Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ zu tun haben. Was versteht man unter den Begriffen „BGF und „BGM“ eigentlich? Unter BGF versteht man mehrere oder auch einzelne betriebliche Maßnahmen aus Bereichen wie Bewegung, Entspannung, Ernährung, Suchtprävention aber auch Arbeitsplatzergonomie, Mitarbeiterführung und -motivation und Arbeitsorganisation. Diese Maßnahmen haben alle gemeinsam, dass sie entweder die Gesundheit des Mit­ arbeiters verbessern oder krankmachende Einflüsse reduzieren. Der Begriff wird oft synonym mit dem Betrieblichen Gesund­ heitsmanagement (BGM) verwandt, was nicht korrekt ist. Das BGM ist ein komple- xes Managementsystem, das nachhaltig Prozesse und Strukturen zur Förderung von Gesundheit im Unternehmen entwickelt. Hier kommen dann auch Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, der Un­ ternehmenskultur und der Personal- und Organisationsentwicklung zum Tragen. So ein System greift systematisch und tief in Abläufe und Strukturen eines Unterneh­ mens ein und muss von ganz oben gelebt werden. Ehrlicherweise muss man festhal­ ten, dass dies leider in den wenigsten Be­ trieben der Fall ist. Was macht eine BGF vonnöten? Was macht uns krank? Wir verbringen einen großen Teil unserer Zeit am Arbeitsplatz, zunehmend sitzend oder in Zwangshaltungen. Von der Evolu­ tion sind wir aber noch mit einem Körper ausgestattet, der sich fürs Jagen und Sam­ meln – kurzum für die Bewegung – eignet. Dieses Missverhältnis aus Anforderungen und Voraussetzungen führt ohne Ausgleich zwangsläufig zu Problemen. Zudem erleben wir auf der nicht-körperlichen Ebene u.a. durch eine zunehmende Arbeitsverdich­ tung, sich schnell verändernde Arbeitsan­ forderungen und einen wachsenden digi­ talen Stress wie zum Beispiel durch stän­ dige Erreichbarkeit über Handy, E-Mail, WhatsApp, Social Media eine verstärkte psychische Belastung. Da gerät im Augen­ blick einiges ins Ungleichgewicht. Unter­ nehmen als maßgebliche Gestalter der Arbeitsbedingungen sind hier mit in der Pflicht. Maßnahmen im Rahmen des BGF helfen, wieder eine gesunde Balance aus An- und Entspannung zu entwickeln. Und warum engagiert sich die Sportvg im Bereich Gesundheitsförderung? Ein so breit und gut aufgestellter Verein wie die Sportvg hat natürlich eine unglaublich große Kompetenz in Sachen Bewegung, Training, Entspannung, Spaß, Gemeinschaft und Motivation in all seinen Facetten: Klassischer Abteilungssport mit Wettkampf- und/oder Breitensportorientierung, die Sportschulen im Kinder- und Jugendbereich wie auch unser dienstleistungsorientiertes Angebot im Vitadrom im Fitness- und Gesundheitsbereich; für Jung bis Alt, von Groß bis Klein, für einzelne wie auch ganze Familien, für Personen mit und ohne körper­ liche Einschränkungen usw. Da Unterneh­ men genau den gleichen bunten Blumen­ strauß an Menschen in ihrer Belegschaft haben, liegt es nahe, dass wir ein gefragter Partner in diesen Kompetenzbereichen sind. Betriebe und Vereine passen daher in vielen Bereichen gut zusammen. Welche Dienstleistungen bietet die Sportvg Feuerbach denn konkret an? Grundsätzlich bietet die Sportvg natürlich die Trainingsmöglichkeiten im Vitadrom mit der gesamten Angebotspalette aus gerätegestütztem Training, Fitnesskursen, Wellness, Reha-Sport, Beach-Volleyball und Outdoor-Training mit dem Synrgy zum Beispiel an. Das ist natürlich vor allem für hier ansässige Firmen interessant. Bei den Firmen vor Ort können wir ebenfalls ein großes Portfolio an Aktivitäten in den Be­ reichen Bewegung, Sport und Entspannung anbieten. Das kann von einstündigen Kurs­ angeboten wie zum Beispiel Rückenfit, Fit- Mix, Functional Training, Aerobic, Pilates, Faszien-Training, Flexi-Bar, Zumba, Yoga oder Entspannung über ein vierstündigen themenspezifischen Workshop bis hin zur Gestaltung von ganzen Gesundheitstagen mit Diagnostik oder der Betreuung eines vorhandenen Gerätebereichs reichen. Am 18. Mai hatte Viktoria Jatzek, unsere Sportvg- Ansprechpartnerin für BGF, hier im Vitadrom einen Stressmanagement-Workshop durch­ geführt, der einen guten exemplarischen Einblick gab, wie so etwas auf betrieblicher Ebene aussehen kann. Wie bereits kurz erwähnt, hast Du schon einige Erfahrungen in diesem Bereich sam- meln können. Welche waren das und wie kannst Du sie bei Deinem neuen Job in der Sportvg einbringen? Ich habe das Thema BGF bereits auf ver­ schiedenster Seite verantwortet: Als Gesundheitsmanager von Krankenver­ sicherungen, also potentiellen Kosten­ trägern, als Verantwortlicher eines Reha­ bilitationszentrums, als Kursleiter und Trainer, als Gesellschafter eines kommer­ ziellen Dienstleisters und nicht zuletzt natürlich auch schon als hauptamtliche Führungskraft in großen Sportvereinen. Von daher kenne ich die unterschiedlichen Perspektiven, Bedürfnisse, Erfordernisse und auch Spielräume natürlich sehr gut, was mir aktuell sehr hilft. Wie wichtig ist ein Zusammenspiel zwischen Verein, Arbeitgeber und evtl. Krankenkasse? Und wie kann es im Idealfall aussehen? So ein Zusammenspiel ist von großer Be­ deutung und entscheidet unter Umständen darüber, ob ein Unternehmen in eine BGF startet. Sofern ein Verein über bestimmte Qualitätsstandards verfügt – also zum Bei­ spiel Qualifikationen der haupt- wie neben- beruflichen Mitarbeiter/Übungsleiter, Zu­ lassungen und Zertifizierungen, Infrastruk­ tur – kommt eine Kostenträgerschaft von Krankenkassen für bestimmte BGF-Bau­ steine in Frage. Das kann die Hürde für ein Unternehmen, in eine BGF einzusteigen, erheblich senken. Im Idealfall setzen sich Unternehmen und Verein in der Planung einer BGF frühzeitig mit ausgewählten

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