Sportvg Feuerbach Info 04/2018

44 Abteilung Turnen Vize-Titel für Sandra Marlok bei den 57. Deutschen Rhönradmeisterschaften Von Dr. Nora Reiter Am 13. Oktober 2018 fanden in Arnsberg die Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen statt. Für die Sportvg Feuerbach ging Sandra Marlok (geb. Bosch) an den Start. Die etwas in die Jahre gekommene Rundturnhalle rief bei dem einen oder anderen Turner, Trainer und Kampfrichter Erinnerungen an die dort stattgefundene WM 2011 wach. Vor sieben Jahren wurde der Feuerbacher Tim Reiter dort Weltmeister und auch dieses Jahr soll­ ten wir die Halle mit einer Medaille verlas- sen. Wie im Artikel zur Süddeutschen Meister­ schaft erwähnt, lief verletzungsbedingt die Vorbereitung für Sandra dieses Jahr alles andere als geplant; schon alleine die Quali­ fikation zur Deutschen Meisterschaft war ein voller Erfolg war. In den verbliebenen drei Wochen nach der Süddeutschen wurde somit noch fleißig trainiert. Der Wettkampf startete mit dem Sprung, Sandras stärkster Disziplin. Ohne Probleme zeigte sie zwei sehr schöne, sichere Sprünge. In der darauf folgenden Disziplin Spirale versuchte sie ein neues D-Teil. Leider gelang dieses nicht wie geplant und Sandra musste aus dem Rad aussteigen und auch gegen Ende konnte sie einen weiteren Sturz nur knapp vermeiden. Vor der letzten Disziplin war die Aufregung besonders groß. Schließ­ Die DDR mitten in Pforzheim? Von Erika Hauer Eine Museumsführung gegen das Verges­ sen, für das Heute – vor allem für die Demo­ kratie! Lag es an der Urlaubszeit oder gab es viel- leicht andere Gründe, weshalb diesmal nur 16 Teilnehmer Anfang September unseren Ausflug nach Pforzheim ins DDR-Museum mit angetreten haben? Dieser „harte Kern“ besuchte das einzige Museum in Westdeutschland, das die Geschichte der deutschen Teilung und der Diktatur jenseits der damaligen Grenze dar­ stellt. Auf 412 qm begab man sich anhand von rd. 6000 Exponaten bei einer über zweistündigen Führung, die spannender und kurzweiliger kaum sein konnte, auf eine Reise in die Vergangenheit, die für uns heute beinahe schon wieder unendlich lange her zu sein scheint – aber in jedem von uns doch seinen individuellen Raum hat. Chronologisch geht es durch das Museum, von der Gründung der DDR bis zum Mauer­ fall, nicht ohne vorher im Rückblick die span­ nende europäische Geschichte zu streifen, um zu verstehen, wie es zu dieser tragischen Spaltung überhaupt kommen konnte, die dann 4o Jahre lang über Volksaufstand bis zum Mauerbau das Leben in beiden Teilen unseres Landes so unterschiedlich geprägt hat und welche politischen Entwicklungen zum Glück die friedliche Revolution einge- leitet und ermöglich haben. Es sind nicht die offensichtlichen Exponate wie der Trabant, der Grenzpfahl, das Stück eines Grenzzaunes mit nachgebauter Selbst­ schussanlage oder die Handgranaten- Attrappen, mit denen einst Schüler in der DDR im Sportunterricht den Weitwurf übten, es sind vielmehr diese kleinen Dinge an denen man einfach vorübergehen würde, gäbe es dafür nicht Erklärungen, die für Gänsehaut sorgen. Und es sind auch vor allem die Dokumente echter Zeitzeugen, von Menschen, die aus der DDR geflohen sind. Sie sind spürbar da, um auf großen Tafeln in Wort und Bild ihre bewegten Schicksale zu erzählen – und sie lassen den Betrachter nachdenklich und betreten zurück. Beklemmend wird es vor allem im Keller des dreistöckigen Museums, wo u.a. ein Verhörzimmer mit Original-Mobiliar aus einer Stasi-Untersuchungshaftanstalt so­ wie eine nachgebaute Stasi-Zelle erahnen lassen, was in der DDR mit Menschen pas- sierte, die dem SED-Regime nicht treu er­ geben waren. Es wird schonungslos und für uns spürbar realistisch aufgezeigt, wie es ist, wenn man in einer Diktatur leben muss. Und dies gelingt dem Museum. Dem Besucher wird mit Nachdruck vor Augen geführt, wie wichtig Demokratie ist und wie dankbar und wachsam wir jeden Tag auf unsere Freiheiten aufpassen müssen, um sie nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Fürwahr eine Museumsführung gegen das Vergessen! Wer bei unserem Ausflug nicht dabei sein konnte oder wollte, darf diesen Bericht als herzliche Einladung verstehen. Es gibt 16 Teilnehmer, die tief beeindruckt sind und diese Empfehlung und Anregung gerne weitergeben (www.pforzheim-ddr-museum.de)! Sandra Marlok bei der Siegerehrung (mitte) lich zeigte Sandra ihre neue Musikkür, bei der noch nicht alle Abläufe 100 prozentig automatisch abgespielt werden können. Aber das Risiko hat sich gelohnt. Die neue Musik und deren Interpretation kam sehr gut beim Kampfgericht an. Im Mehrkampf erreichte Sandra damit den 20. Platz. Die eigentliche Überraschung bei der Siegerehrung war aber die Bekannt­ gabe der Starter für die Einzel-Finals, welche am Abend ausgetragen wurden. Nur die sechs besten pro Disziplin sind hierfür start­ berechtigt und Sandra hatte es als 3. Platz­ ierte in das Sprung Finale geschafft. Im Finale konnte sie ihre Leistung aus dem Mehrkampf sogar noch einmal um 0,15 Punkte steigern, sodass am Ende des Tages die Überraschung perfekt war: Sandra wurde bei der Siegerehrung direkt nach Sarah Metz – einer ausgesprochenen Sprung-Spezialistin – aufgerufen. Die Deutsche Vize-Meisterin in der Disziplin Sprung kommt also von der Sportvg Feuer­ bach. Herzlichen Glückwunsch! Weitere Infos unter www.facebook.com/ Sportvg.Feuerbach

RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=