Sportvg Feuerbach Info 01/2017

4 Sportvg Feuerbach feuerba ch.de info board-feuerbach.de infoboard-fe uerbach.de info boa rd-feuerbach.de Heute schon reingeklickt? feuerbach.de i nfoboard -feuerbach.de infoboard-feuerbach.de feue rbach.de feuerbach.de infoboard-feuerbach.de feuerbach.de infoboard-feuerbach.de inf oboard-feuerbach uerb ach.de Wenn der Kopf Bewegung braucht Ein Pilotprojekt bei der Sportvg Feuerbach hat untersucht, welche Art von körper­ licher Aktivität bei Demenz hilft. Den Teilnehmern war aber auch das soziale Miteinander im Verein wichtig – und das kam bei dem Projekt nicht zu kurz Immer wieder läuft Renate Beck über die gelb-schwarze Koordinationsleiter, die flach auf dem Boden des Gymnastikraums liegt. Gerade steht die Rentnerin im Feld zwischen zwei gelben Querstreben des wie eine Strickleiter wirkenden Trainingsinstru­ ments. Dann bewegt sie den linken Fuß nach links neben die schwarze Seitenleiste der Leiter. Die gleiche Bewegung folgt auf der anderen Seite mit dem rechten Fuß. Mit den folgenden zwei Schritten geht sie dann in das nächste Feld. Das setzt sich so lange fort, bis Renate Beck am Ende der Leiter angekommen ist. Projektteilnehmer haben leichte Gedächtnisstörungen Hier im Vitadrom der Sportvg Feuerbach im Stuttgarter Norden gehört Renate Beck zu einer Gruppe, die an dem Pilotprojekt „Bewegung – auch für den Kopf!“ teil- nimmt. Es sind Menschen im Alter von etwa 67 bis 80 Jahren, die unter Gedächt­ nisstörungen oder einer leichten Demenz leiden. Bei der 78-Jährigen fing es damit an, dass sie immer stehen blieb, wenn sie ihrer Tochter beim Spazierengehen etwas sagen wollte. Das allein muss noch lange kein Symptom einer Demenz sein. Bei Renate Beck aber kam dazu, dass sie irgend­ wann Dinge an Orte legte, „wo ich sie vor- her noch nie hingelegt hatte“. Das fand sie nicht mehr normal. Als sie aus der Zeitung vom Projekt der Sportvereinigung erfuhr, beschloss sie mitzumachen. Schließlich war die schlanke Rentnerin als junge Frau eine ambitionierte Hockeyspielerin gewesen, die für den ESV Rot-Weiss Stuttgart aktiv war. Zum Sport hat sie also eine enge Be­ ziehung. „Ich sage immer: Oben im Kopf sind Straßen verschüttet, die müssen wie- der freigeräumt werden. Das passiert beim Sport.“ Dass sich körperliche Aktivitäten positiv auf das Denken auswirken, gilt als wissenschaftlich gesichert. „Bewegung för- dert auch die kognitive Leistungsfähigkeit bei Senioren“, sagt der Präsident der Deut­ schen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), Klaus-Michael Braumann. Leide man an einer Gedächtnisstörung, könne man die Erinnerungsleistung mit moderater Fitness verbessern. Übungen in Ausdauer, Kraft und Koordination Das 2013 gestartete Projekt „Bewegung – auch für den Kopf!“, dessen wissenschaft- liche Auswertung nun abgeschlossen ist, stellte sich auf dieser Basis aber die Frage, ob bestimmte Trainingsformen mehr Ein­ fluss auf die kognitiven und motorischen Funktionen bei Menschen mit beginnender Demenz haben als andere. Was bringt also ammeisten: Ausdauer, Kraft oder Koordina­ tion? Genau das wollten die Universitäten Stuttgart und Münster, welche die Daten erhoben und ausgewertet haben, heraus- finden. Gefördert wurde das Projekt vom baden-württembergischen Sozialministerium und den Pflegekassen. Projektträger ist die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg. Die Kurse dauerten immer 18 Monate. Im ersten halben Jahr machten die Teilnehmer Übungen aus nur einem Bereich, zum Bei­ spiel der Koordination. Einmal pro Woche übten sie mit der Gruppe, einmal zu Hause unter Anleitung eines studentischen Heim­ trainers. Dazu kamen einmal im Monat ein kognitives Training mit einer Fachtherapeutin sowie eine Gesprächsrunde mit der Alz­ heimer Gesellschaft. In den folgenden zwölf Monaten nahmen die Männer und Frauen an einem gemischten Gruppentraining teil. In dieser Phase ist nun als eine der letzten auch Renate Beck mit ihrer Gruppe, danach ist das Projekt endgültig beendet. Zweieinhalb Millionen Demenzkranke im Jahr 2050 Der Sport- und Gymnastiklehrer Matthieu Rogez, der die Gruppe heute leitet, hat nun Gymnastikbälle an die sechs Teilnehmer verteilt und lässt sie Standwaagen üben. In ihrer grauen Jogginghose steht Renate Beck auf einem Bein, hält den Ball in beiden Händen und beugt den Oberkörper nach vorn. Manchen Teilnehmern gelingt die Übung, andere setzen auch den zweiten Fuß leicht nach hinten auf den Boden auf, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Renate Beck lächelt manchmal während der Übungen, überhaupt geht es in Feuer

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