Sportvg Feuerbach Info 04/2014

8 Sportvg Feuerbach AZ_schlafstatt_Sportvg_125x100_RZ.indd 1 06.11.14 15:06 Was hat es mit der Kontrollgruppe auf sich? Wir haben aus ausgeschiedenen Teilnehmern des Projekts eine indirekte Trainingsgruppe gebildet, die für uns gleichzeitig die Funk- tion einer Kontrollgruppe übernimmt. Die Senioren haben mit dem Programm begon- nen, aber aus unterschiedlichsten Gründen abgebrochen, stellen sich aber für die Tests zur Verfügung – das gibt uns eine gute Möglichkeit, Vergleiche zur trainierenden Gruppe zu ziehen. Das Besondere am Projekt ist sicherlich die Tatsache, dass die Teilnehmer nicht nur im Vitadrom trainieren, sondern mit Anleitung von Studenten zuhause ein Personal-Training absolvieren. Wie bewerten Sie diesen Aspekt? Die Variation der Leistungsfähigkeit nimmt im Alter zu. Wenn Sie Zehnjährige einen 100-Meter-Sprint machen lassen, kommen ungefähr gleiche Ergebnisse heraus. Bei 60-Jährigen sind die Leistungen sehr durch- mischt. Im Gruppentraining ist so ein Ge- fälle schwer aufzufangen. Im Heimtraining kann man dagegen individuell arbeiten. Für den Sportstudenten heißt das: Wie ver- packe ich die Übung? Wie gehe ich an das Training ran? Was braucht der Teilnehmer? Er muss sehr persönlich auf die Person ein- gehen und dabei sein ganzes Studium ab- rufen. Wir sind gerade dabei, ein Bachelor- profil für diesen Bereich auszuarbeiten. Für die Studenten ist das Anbieten des Personal-Trainings in Abstimmung mit den Inhalten des Gruppentraining eine echte Herausforderung. Sie profitieren davon sehr, da sie sehr viel Rückmeldung von den Senioren bekommen. Die Teilnehmer sagen gleich, was ihnen gefallen hat und was nicht und bringen sehr viel Lebenser- fahrung mit. Davor müssen die Studenten auch bestehen. Wie ist eigentlich die Resonanz in der Gruppe? Soweit ich dies beurteilen kann, stehen die Teilnehmer hinter dem Projekt und profi- tieren auch wirklich davon. Was sich allge- mein zeigt, ist, dass die Ausfälle nachlassen. Ganz selten brechen Teilnehmer die Studie ab, weil sie keine Lust mehr haben, oft sind es körperliche oder zeitliche Gründe. Das ist ein großer Erfolg für das Programm und ein Grund dafür ist die kombinierte Weise: Es wird in Gruppen trainiert, in denen man sich austauschen kann und kommuniziert, das nimmt die Scham. Und man hat im Einzeltraining zuhause mit den Studenten die Möglichkeit, individuell auf Probleme einzugehen. Das Projekt läuft seit Anfang 2013 und geht insgesamt drei Jahre, also bis 2016. Was passiert dann mit den gewonnen Erkennt- nissen und nach dem Projektende? Wie es bei Studien üblich ist, werden wir die Ergebnisse in wissenschaftlichen Zeit- schriften veröffentlichen. Aber die Informa- tionen sollen auch für Personen zugänglich sein, die es direkt betrifft. Die Sportvg Feuerbach will weitermachen. Wir wollen schauen, ob wir ein Folgeprojekt anbieten können. Die Teilnehmer können, wenn sie möchten, in den entsprechenden Gruppen im Verein weitertrainieren. Und geht es darum, nachhaltig einen Fortschritt zu sehen – und da sind wir, glaube ich, auf einem ganz guten Weg.

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