Sportvg Feuerbach Info 01/2013

7 Sportvg Feuerbach Elektro Schraps GmbH Feuerbacher-Tal-Straße 7 70469 Stuttgart Tel. 0711.851550 Fax 0711.8179602 elektro-schraps@t-online.de • Elektroinstallation für Haushalt und Industrie • Satelliten - Anlagen • Siedle Sprech- und Video - Anlagen • Netzwerktechnik • E -Check • Geräte - Prüfung nach BGVA 3 • Funk - Rauchmeldeanlagen • Baubetreuung bei Eigenleistung Michael Roth: „Krebs kann jeden treffen“ Als Handballnationalspieler wurde Michael Roth in Deutschland bekannt. Sport ist sein Leben – und so ist der 51-Jährige heute als erfolgreicher Bundesliga-Trainer des MT Melsungen tätig. 2009 erkrankte er fast zeitgleich wie sein Zwillingsbruder Uli an Prostatakrebs. Gemeinsam kämpfen sie gegen den Krebs und gehen mit ihrer Krankheit an die Öffentlichkeit, machen Mut und sprechen sich für frühzeitige Vor­ sorgeuntersuchungen aus. Beim Aktions­ tag „Sport gegen Krebs“ im Vitadrom informierte Michael Roth über seinen Kampf. Katrin Lebherz sprach mit ihm. Sie haben 2009 die Diagnose Prostatakrebs erhalten. Wie kann man mit einer solch niederschmetternden Diagnose umgehen? Erst einmal gar nicht. Als mir der Arzt sagte, dass etwas nicht in Ordnung sei, war mir, als sei in meinem Magen eine Bombe ex­ plodiert. Es war ein Schock. Du verbindest damit Chemotherapie, Haarausfall und letztlich natürlich auch den Tod. Die Krankheit kam aus dem Nichts. Krebs kann jeden treffen, das verdrängt man ja oftmals. Wenig später wurde auch bei meinem Zwillingsbruder Uli Prostatakrebs diagnostiziert – das war doppelt hart. Zugleich haben wir uns beide gegenseitig sehr intensiv in dieser schweren Zeit unter­ stützt. Dies hat uns als Zwillinge noch mehr zusammen geschweißt. Wie haben Sie den Kampf gegen den Krebs aufgenommen? Wir haben gemeinsam eine schwere Zeit durchlebt. Ich wollte diesen Fremdkörper sofort aus mir raushaben. Wichtig war mir immer, positiv zu denken. Mein Bruder und meine Familie haben mir viel Kraft gegeben. Ich habe nach vorne geschaut und vermie­ den, den Starken zu mimen und zu verdrän­ gen. Und ich habe gekämpft. Jeden Tag. Ganz bewusst sind Sie mit Ihrer Krankheit an die Öffentlichkeit gegangen… … Wir sind von Beginn an vor allem im Freundes- und Familienkreis sehr offen mit unserer Krankheit umgegangen. Erst danach wurde uns bewusst, dass Prostata­ krebs ein Tabuthema für Männer ist. Männer gehen leider auch heute noch viel zu selten zu Vorsorgeuntersuchungen und gerade wenn es um Untersuchungen beim Urologen geht, herrscht hier eine große Fehlinformationvor. Alswir erfahrenhaben, dass unser Schicksal auch die Medien inte­ ressiert, haben wir uns dazu entschlossen, die ersten zu sein, die mit diesem Tabu­ thema an die Öffentlichkeit gehen. Wir spürten die große Dankbarkeit der Ärzte, der Selbsthilfegruppen und vor allem der Betroffenen. Sie hatten schon immer den Wunsch, dass jemand den Mut aufbringt, öffentlich über die Krankheit zu sprechen. Was wollen Sie mit Ihren Auftritten errei- chen? Wir wollen zeigen, dass diese Krebsart heil­ bar ist und dass man sich nach der Behand­ lung wieder gesund fühlen kann – so wie wir im Moment. Die Voraussetzung dafür ist, dass er früh erkannt und behandelt wird. Und deshalb ist es uns ganz wichtig, immer wieder auch für Früherkennungs­ untersuchungen zu werben. Diese tun nicht weh, aber sie können Leben retten. Gerade Männer gehen mit dem Thema Krebsfrüherkennung noch sehr nachlässig um – nur ca. 15 Prozent der deutschen Männer lassen beispielsweise ihre Prostata auf Krebs untersuchen. Hier wollen wir etwas bewegen. Sie sind also als Botschafter nach Feuerbach gekommen? In der Tat bin ich gerne als Handball- Trainer, aber eben vor allem auch als Betroffener, zur Sportvg zum Aktionstag gegen Krebs gekommen. Dort habe ich die Gelegenheit genutzt, einem interessierten Publikum über meinen Kampf mit der Krankheit und den daraus resultierenden Folgen, beispielsweise hinsichtlich der Sexualität, zu sprechen. Meine Offenheit spricht dabei nicht nur immer wieder auch anderen Menschen Mut zu. Sie ist vielmehr auch für mich selbst wichtig, denn diese Offenheit hilft mir, mit meiner Krankheit besser umzugehen. Vielen Dank für das Gespräch. Mehr Informationen hierzu unter www.roth-zwillinge.de Michael Roth (links, hier mit seinem Bruder Uli) informierte in Feuerbach über seinen Kampf gegen den Krebs.

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